Eine der herausragenden Firmen Bonns ist der Orgelbauer Klais, der Orgeln baut, die weltweit gespielt werden. Zum ersten Mal hörte ich eine Klais Orgel in der Bonner Schlosskirche und war sehr beeindruckt.
Bei meinem ersten Greet mit zwei Herren aus Bremen fragten mich diese, was sie denn am Sonntag tun könnten und ich empfahl ihnen ein Kinderorgelkonzert in der Evangelischen Kreuzkirche, in deren Krypta eine besondere Klais Orgel steht: der Organist sitzt dort dem Publikum zugewandt und nicht wie sonst mit dem Rücken zum Publikum. Die kleine Orgel ist auch komplett begehbar. Am Sonntag erschienen doch tatsächlich die beiden Herren aus Bremen zum Kinderkonzert und konnten mit mir das besondere Geschenk der Firma Klais bewundern: die Orgel ist mit einer LED-Lichtorgel ausgestattet und so konnte der Organist bei „Piraten der Karibik“, einem Stück, das wunderbar auf Orgel klingt, mächtig in die Tasten und zum Licht greifen. Es war fast wie in der Disco. Kinder und Erwachsene hatten ihren Spaß.
Einige Zeit später nahm ich mit den Greetern an einer Führung bei Klais teil und entdeckte dort eine Salonorgel, die gerade restauriert wurde. Die Idee einer Orgel fürs Wohnzimmer fand ich sehr interessant und auf meine Frage, wer sich denn so eine Orgel leisten kann hörte ich, dass es eine solche Orgel auch in Bonn gibt. Leider durfte man mir aus Datenschutzgründen nicht sagen, wo sich dieses Instrument befindet.
Wenige Wochen später las ich dann im Programm des Bonner Orgelfestivals von einem Hauskonzert in Bonn und da wußte ich, dass ich auf der richtigen Spur war. Ich habe mich sofort per EMail angemeldet und bekam die letzten beiden Plätze für dieses Hauskonzert.
Am Hauseingang wurden alle Zuhörer persönlich per Handschlag vom Hausherrn und seiner Familie begrüßt. Die Orgel wurde für das Erkerzimmer eines historischen Gründerhauses in der Südstadt maßgefertigt. Es folgte ein einstündiges Konzert mit französischer Orgelmusik mehrerer Epochen durch den Hausherrn, der sich als stellvertretender Organist des Bonner Münsters und praktizierender Arzt herausstellte. Ich habe das komplette Konzert mit Gänsehaut und manchmal auch Tränen in den Augen erlebt weil es so schön und exklusiv war für 20 Gäste, die Stuhl an Stuhl in dem freigeräumten Esszimmer saßen. Damit nicht genug, zum Schluss wurde noch die Küchentür geöffnet und es gab Wein, Häppchen und jeder durfte auch in den Garten des Südstadthauses.
Ich weiß nicht, ob ich Euch die Adresse geben darf, aber ich sage es mal so: wenn ihr die Prinz-Albert-Straße Richtung Süden geht und dann im letzten Haus vor der Königstraße Euren Blick leicht nach oben wendet, seht ihr die Orgelpfeifen im Erkerzimmer. Dieses Erlebnis gibt es leider nur alle 2-3 Jahre beim Orgelfestival und dann müsst Ihr ganz schnell sein, damit ihr einen Platz bekommt. Also, wenn Ihr mal Zeit habt, schaut Euch mal die Website der Firma an. Dort gibt es noch viel Interessantes zu entdecken. In Bonn gibt es auch noch mehr Klais Orgeln.